Der Verzehr kalorienarmer/-freier Süßstoffe während der Schwangerschaft ist sicher

ISA-Erklärung anlässlich einer Studie von Cai et al.

Brüssel, 18. Januar 2021: Anlässlich einer neuen Veröffentlichung von Cai et al.1 zum Konsum kalorienarmer/-freier Süßstoffe während der Schwangerschaft verweist die International Sweeteners Association (ISA) auf den Standpunkt von Lebensmittelaufsichtsbehörden in aller Welt, die wiederholt und übereinstimmend die Sicherheit des Konsums kalorienarmer/-freier Süßstoffe während der Schwangerschaft bestätigt haben.

Es ist in der Tat so, dass kalorienarme/-freie Süßstoffe eine Marktzulassung brauchen, und dazu müssen Sie einer gründlichen Sicherheitsprüfung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden </b>für Lebensmittelsicherheit unterzogen werden. Zu diesen wissenschaftlichen Aufsichtsbehörden gehören Einrichtungen wie das Joint Expert Scientific Committee on Food Additives (JECFA)2 der Food & Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsbehörde (WHO), die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)3 und die Food and Drug Administration (FDA)4 der USA.

Darüber hinaus kommt die EFSA in einer 2011 veröffentlichten Erklärung zu dem Schluss, dass „keine Evidenz vorliegt, die bestätigen würde, dass ein Kausalzusammenhang zwischen dem Konsum künstlich gesüßter Erfrischungsgetränke und Frühgeburten bestehen würde“. Diese Erklärung wurde auf Behauptungen aus einer Studie von Halldorsson et al. veröffentlicht.5

Darüber hinaus beruht die aktuelle Veröffentlichung von Cai et al. auf minderwertigen empirischen Daten, deren Aussagekraft deutlich limitiert ist. Dieser Umstand erklärt auch, warum die Autoren selbst in ihrer Studie die Qualität der von ihnen ausgewerteten Belege als „niedrig“ bzw.- „sehr niedrig“ bewerten. Es handelt sich in erster Linie um eine Metaanalyse von Beobachtungsstudien, und daher lässt sich keinerlei Kausalzusammenhang zwischen dem pränatalen Konsum von Diätgetränken und den Geburtsergebnissen nachweisen. Es gilt wie generell für alle Beobachtungsstudien, dass die betreffenden Beobachtungen von ungeklärten Faktoren verfälscht sein können. Und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Fall umgekehrter Kausalität handelt.

Übergewicht und nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes und Zahnerkrankungen gehören weiterhin zu den größten globalen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Angesichts der bestehenden Empfehlungen öffentlicher Stellen zur Reduzierung des Verzehrs von Zucker können kalorienarme/-freie Süßstoffe zu gesünderen Ernährungsgewohnheiten beitragen. Sie geben dem Verbraucher eine breite Auswahl an gesüßten, kalorienarmen oder -freien Lebensmitteln an die Hand. Das macht sie zu einem nützlichen Hilfsmittel als Zuckerersatz im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung, denn sie helfen bei der Reduzierung des Verzehrs von Zucker insgesamt und der Kalorienaufnahme. Zudem unterstützen sie die Regulierung des Blutzuckerspiegels, was auch für schwangere Frauen und ihr Risiko einer Schwangerschaftsdiabetes gilt.6  Kalorienarme/-freie Süßstoffe werden von der Mundflora nicht fermentiert. Dementsprechend tragen sie nicht zur Entmineralisierung der Zähne bei, die einer der Gründe für Karies ist.6 Dies kann auch während der Schwangerschaft hilfreich sein, da in deren Verlauf oftmals die Mundgesundheit leidet.7,8 Gesunde Zähne haben jedoch auch jetzt oberste Priorität.

  1. Cai C, Sivak A, Davenport MH. Effects of Prenatal Artificial Sweeteners Consumption on Birth Outcomes: A Systematic Review and Meta-Analysis. Public Health Nutrition 2021 Jan 14;1-26. doi:10.1017/S1368980021000173
  2. http://www.fao.org/food/food-safety-quality/scientific-advice/jecfa/en/
  3. http://www.efsa.europa.eu/en/topics/topic/sweeteners
  4. https://www.fda.gov/food/food-additives-petitions/high-intensity-sweeteners
  5. Statement of EFSA on the scientific evaluation of two studies related to the safety of artificial sweeteners. EFSA 2011, EFSA Journal 2011;9(2):2089: https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.2903/j.efsa.2011.2089
  6. EFSA Scientific opinion on the substantiation of health claims related to intense sweeteners. EFSA 2011 Journal 9(6): 2229, and 9(4): 2076 and Commission Regulation 432/2012/EU (OJ L 136 25.5.2012, p. 1): http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2012:136:0001:0040:en:PDF
  7. CDC Pregnancy and Oral Health: https://www.cdc.gov/oralhealth/publications/features/pregnancy-and-oral-health.html
  8. NHS Teeth and Gums in Pregnancy: https://www.nhs.uk/conditions/pregnancy-and-baby/teeth-and-gums-pregnant/