Kalorienfreie/-arme Süßstoffe spielen eine entscheidende Rolle im Umgang mit der Belastung durch nicht übertragbare Krankheiten und der weltweiten Übergewichtsproblematik
Brüssel, am 15. Mai 2023: Die International Sweeteners Association (ISA) hat heute anlässlich der Veröffentlichung der Richtlinien zur Verwendung zuckerfreier Süßstoffe durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Stellung bezogen. Die ISA ist der Meinung, dass die Rolle kalorienfreier/-armer Süßstoffe für die Reduzierung der Zucker- und Kalorienaufnahme sowie für die Unterstützung der Gewichtskontrolle für die öffentliche Gesundheit nicht richtig berücksichtigt wird. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der weltweiten Anstrengungen zur Bewältigung der Belastungen aufgrund nicht übertragbarer Krankheiten (NCDs) wie Zahnerkrankungen oder der allgemeinen Übergewichtsproblematik.
Die ISA ist der Meinung, diese Richtlinien müssten Basis vorhandenen Nachweise beruhen. Auch sollten sie unter Berücksichtigung der Hierarchie und des Gewichts der wissenschaftlichen Beweise interpretiert werden. Die WHO konnte allerdings nur eine bedingte Empfehlung aussprechen. Diese ist weder wissenschaftlich rigoros, noch basiert sie auf einer soliden Evidenzbasis oder ist untermauert von konkreten Nachweisen. Die ISA schließt sich der Meinung anderer Institutionen an, etwa zuständiger Regierungsbehörden auf der ganzen Welt. Diese haben auf die öffentliche Konsultation zum Entwurf der Leitlinie reagiert und ihre Besorgnis über die von der WHO verwendeten Schlussfolgerungen und Begründungen zum Ausdruck gebracht. Die ISA stimmt etwa mit dem britischen Office for Health Improvement and Disparities überein. Ihrer Ansicht ist, dass „die Leitlinie möglicherweise zu weit geht„. Übereinstimmung herrscht auch mit dem australischen Department of Health and Aged Care. Dieses schrieb, dass „die Empfehlung zu unerwünschten Gesundheitsergebnissen für einige Personen führen kann„.
„Die Nahrungsmittel- und Getränkehersteller haben Produkte umformuliert im Rahmen einer umfassenden globalen Anstrengung, den Empfehlungen zur öffentlichen Gesundheit (einschließlich der WHO) zur Reduzierung des Zuckerverbrauchs gerecht zu werden“ sagte der ISA Vorsitzende Bob Peterson. „Kalorienarme/-freier Süßstoffe haben diese Innovationen möglich gemacht und damit letzten Endes zur Schaffung gesünderer Lebensmittelumfelder beigetragen. Sie haben dadurch den Menschen ermöglicht, Nahrungsmittel und Getränke zu verzehren, die weniger Zucker und weniger Kalorien enthalten und trotzdem ihre geschmacklichen Vorlieben treffen.“
Die ISA zeigt sich auch besorgt über die fehlende Anerkennung der bekannten Vorteile kalorienarmer/-freier Süßstoffe für die Reduzierung des Zuckerkonsums und der Kalorienaufnahme. Weltweite Bemühungen im Kampf gegen die NCD erfordern eine kohärente Politik. Diese sollte auf einer gründlichen wissenschaftlichen Bewertung und einer hochwertigen Forschung beruhen. Diese Richtlinie gilt zwar nicht für Menschen, die unter Diabetes leiden. Sie ist aber möglicherweise für diejenigen irreführend, die ihren Kohlenhydrat- und Zuckerverzehr kontrollieren müssen.
Eine umfangreiche Sammlung solider und hochwertiger wissenschaftlicher Fakten, wie sie auch in der von der WHO beauftragten systematischen Überprüfung vorgestellt werden, belegt, dass kalorienarme/-freie Süßstoffe:
- sicher sind, umfassend erforscht wurden und von Sicherheitsgremien zur Nahrungsmittelsicherheit auf der ganzen Welt zugelassen sind – darunter der JECFA, die US FDA oder die EFSA;
- eine Rolle im Kampf gegen Fettleibigkeit spielen, weil sie Erwachsenen und Kindern helfen, ihre Kalorienaufnahme und ihr Körpergewicht zu senken, wenn sie anstelle von Zucker und als Teil einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise verwendet werden;
- Menschen mit Diabetes eine wichtige Alternative zum Zucker bieten, da kalorienfreie/-arme Süßstoffe nur einen geringeren Anstieg des Blutzuckerspiegels verursachen, wenn sie anstelle von Zucker verwendet werden;
- keine Karies verursachen und ihre Verwendung anstelle von Zucker tatsächlich „zum Erhalt der Zahnmineralisierung und zur Neutralisierung von Säuren aus dem Zahnbelag beitragen;
- ein wesentliches Instrument zur Umformulierung von Produkten für die Nahrungsmittel- und Getränkehersteller sind, um die enthaltene Zuckermenge und die Kalorien zu senken.
Kalorienarme/-freie Süßstoffe sind können gefahrlos zu nutzen. Sie gehören zu den am gründlichsten erforschten Inhaltsstoffen der Welt. Sie wurden zudem von allen wichtigen Gremien zur Lebensmittelsicherheit zugelassen, einschließlich der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit.
Ungeachtet dieses widersprüchlichen Standpunktes der WHO engagiert sich ISA auch weiterhin, alle Interessengruppen, einschließlich der Verbraucher auf der ganzen Welt, über den hilfreichen Beitrag von kalorienarmen/-freien Süßstoffen bei der Schaffung eines gesunden Lebensmittelumfelds zu informieren.
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