ISA-Stellungnahme zur systematischen Übersicht von Rios-Leyvraz und Montez
Brüssel, 15. April 2022: Die International Sweeteners Association (ISA) reagiert auf die neue von der WHO unterstützte systematische Übersicht von Rios-Leyvraz und Montez1 zu den gesundheitlichen Auswirkungen von kalorienarmen/-freien Süßungsmitteln.
In dieser Übersicht wird die positive Rolle anerkannt, die kalorienarme/-freie Süßstoffe bei der kurzfristigen Gewichtsabnahme haben, wenn ihre Verwendung zu einer Verringerung der Gesamtenergiezufuhr führt, ohne dass es Anhaltspunkte auf eine Beeinträchtigung der kardiometabolischen Gesundheit gibt, die Übersicht basiert auf Erkenntnissen aus randomisierten kontrollierten Studien, dem Goldstandard in der Ernährungsforschung.
In der Tat wird durch eine überwältigende Menge solider wissenschaftlicher Beweise gezeigt, dass kalorienarme/-freie Süßstoffe einen Beitrag zur Gewichtskontrolle leisten können, wenn sie als Ersatz für Zucker und als Teil einer kalorienkontrollierten Ernährung und eines gesunden Lebensstils eingesetzt werden.2,3,4 Dies wurde auch für Kinder nachgewiesen.5 Darüber hinaus können sie auch für Diabetiker eine wichtige Hilfe darstellen, da sie den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen.6,7
Bei der Analyse epidemiologischer Studien, die eine sehr geringe bis geringe Beweissicherheit bieten, erkennen die Autoren an, dass Erkenntnisse aus Beobachtungsstudien, die auf die Möglichkeit langfristiger gesundheitlicher Auswirkungen hindeuten, mit potenziellen Einschränkungen des Designs von Beobachtungsstudien zusammenhängen können, darunter „umgekehrte Kausalität“ und/oder Residuales Confounding. Die Autoren erklären, dass eine umgekehrte Kausalität impliziert, dass Personen, die als höhere Konsumenten von kalorienarmen/kalorienfreien Süßstoffen (LNCS) eingeschätzt werden, sich häufiger bereits in einem Vorerkrankungszustand befinden oder ein hohes Krankheitsrisiko aufweisen (z.B. Übergewicht) und daher möglicherweise mit dem Konsum von LNCS als Reaktion auf diese Gesundheitsprobleme begonnen haben oder ihn gesteigert haben, was zu einem falschen Zusammenhang zwischen LNCS-Konsum und erhöhtem Körpergewicht oder Diabetes führen kann. Wichtig ist, dass qualitativ hochwertigere Erkenntnisse aus kontrollierten klinischen Studien keine nachteiligen Auswirkungen von kalorienarmen/-freien Süßungsmitteln auf kardiometabolische Risikofaktoren wie Blutzuckerspiegel, Blutfette und Blutdruck bestätigen.
Abschließend weist ISA auf die Unbedenklichkeit von kalorienarmen/-freien Süßstoffen, auch während der Schwangerschaft, hin, die von Lebensmittelsicherheitsbehörden in aller Welt wiederholt bestätigt wurde.8,9,10
Übergewicht und nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes und Zahnerkrankungen gehören weiterhin zu den größten globalen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Angesichts der bestehenden Empfehlungen öffentlicher Stellen zur Reduzierung des Verzehrs von Zucker können alle kalorienarmen/-freien Süßungsmittel zu gesünderen Ernährungsgewohnheiten beitragen. Sie bieten eine breite Auswahl an geschmacklich süßen, kalorienarmen oder -freien Optionen. Dadurch können sie hilfreich sein, wenn sie als Ersatz von Zucker und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung konsumiert werden und so insgesamt eine Reduktion der Aufnahme von Zucker und Kalorien3 bewirken und damit zudem zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beitragen.11 Kalorienarme/-freie Süßstoffe werden von der Mundflora nicht fermentiert. Dementsprechend tragen sie nicht zur Entmineralisierung der Zähne bei, die einer der Gründe für Karies ist.12