ISA antwortet mit dieser Erklärung auf eine neue In-Vitro-Studie von Markus et al.
Brüssel, 8. Dezember 2020: Als Reaktion auf eine neue In-Vitro-Studie von Markus et al. hebt der1 Internationale Süßstoffverband (ISA) den Standpunkt der Zulassungsbehörden in aller Welt hervor, die übereinstimmend die Sicherheit aller zugelassenen kalorienarmen/-freien Süßstoffe bestätigt haben, darunter auch Steviolglycoside.2,3,4,5
Tatsächlich gehören Kalorienarme/-freie Süßstoffe zu den meisterforschten Lebensmittelzusatzstoffen der Welt. Es braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden, dass die Zulassungsbehörden für die Zulassung eines Stoffes Studien jeglicher Art auf potentielle Nebenwirkungen hin auswerten, auch solche auf die Darmfunktion.
Weiterhin haben aktuelle Studien bei für die menschliche Ernährung relevanten Dosierungen keine Belege für irgendwelche Nebenwirkungen kalorienarmer/-freier Süßstoffe auf die das intestinale Mikrobiom festgestellt. Auch die Ergebnisse von Stoffwechsel- und Sicherheitsstudien erbringen keine Hinweise auf einen möglichen Stoffwechselmechanismus, der klinisch relevante Auswirkungen auf die Darmflora haben könnte.6
Sieht man sich das Design der Studie von Markus et al. genauer an, kommen einige Bedenken auf. Erstens muss hervorgehoben werden, dass die Zellen bei In-Vitro-Experimenten außerhalb des menschlichen Körpers normalerweise sehr hohen Konzentrationen des getesteten Stoffes ausgesetzt werden. Das bedeutet, dass In-Vitro-Testverfahren Reaktionen auslösen können, die unter normalen, lebensechten Bedingungen im menschlichen Körper nicht auftreten würden. Außerdem lässt das Studiendesign bestens bekannte Abläufe des Stevia-Metabolismus im Darm außer Acht. Dementsprechend – und das bestätigen die Autoren selbst – kann diese Studie nicht vorhersagen, was bei der Verwendung von Steviolglykosiden und anderen Süßstoffen im Darm tatsächlich geschieht. Tatsächlich können solche Studien nicht das gesamte, komplexe und interaktive System reproduzieren, das in einem Tier oder Menschen wirkt.
Übergewicht und nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes und Zahnerkrankungen gehören weiterhin zu den größten globalen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Angesichts der bestehenden Empfehlungen öffentlicher Stellen zur Reduzierung des Verzehrs von Zucker können kalorienarme/-freie Süßstoffe einschließlich Steviolglykosiden zu gesünderen Ernährungsgewohnheiten beitragen. Sie bieten eine breite Auswahl an geschmacklich süßen, kalorienarmen oder -freien Optionen. Dadurch können sie hilfreich sein, wenn sie als Ersatz von Zucker und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung konsumiert werden und so insgesamt zur Reduktion der Aufnahme von Zucker und Kalorien beitragen.