ISA weist die Empfehlungen aus dem Bericht des wissenschaftlichen Gremiums für den Nutri-Score zurück

Die heute veröffentlichten Empfehlungen stehen im Widerspruch zu den Leitlinien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und der Europäischen Kommission

Brüssel, 24. April 2023: Die International Sweeteners Association (ISA) weist die heute veröffentlichten Schlüsselempfehlungen aus dem Bericht des wissenschaftlichen Gremiums für den Nutri-Score für Getränke zurück. Der Bericht schlägt eine Modifizierung des Nutri-Score-Algorithmus für die Kennzeichnung auf der Verpackungsvorderseite von Getränken vor, um kalorienarme/-freie Süßstoffe in die Nährwertprofilmodelle aufzunehmen. Damit werden Getränke benachteiligt, die solche Süßstoffe enthalten, denn es liegen keine Gründe für ihre Aufnahme und auch keine wissenschaftlichen Hinweise dafür vor, dass sie unser Verlangen nach Süßem verstärken und dadurch unseren Verzehr süßer Nahrungsmittel und Getränke erhöhen können.

Kalorienarme/-freie Süßstoffe sind vielmehr sicher, sie gehören zu den am besten erforschten Inhaltsstoffen der Welt und können Verbraucher bei der Senkung ihres Zuckerkonsums unterstützen. Lebensmittel- und Getränkehersteller weltweit vertrauen auf diese Süßstoffe als entscheidende Inhaltsstoffe für die Umformulierung und Innovation von Produkten, die weniger Zucker und Kalorien enthalten und doch den süßen Geschmack besitzen, den die Verbraucher kennen und erwarten. Darüber hinaus können kalorienarme/-freie Süßstoffe dazu beitragen, unser Verlangen nach Süßem zu befriedigen.

Die Beweislage ist eindeutig. Der Verzehr kalorienarm/-frei gesüßter Getränke anstelle zuckerhaltiger Produkte ist mit einer Senkung des Körpergewichts und der kardiometabolischen Risikofaktoren assoziiert, Anzeichen für Schäden liegen nicht vor. Bestätigt wird dies durch die systematischen Übersichten über hochwertige randomisierte kontrollierte Studien (RCT), die als einzige das erforderliche Studiendesign für den Nachweis von Kausalzusammenhängen besitzen.

Ziel eines Nährwertprofils ist es, Nahrungsmittel anhand ihrer Nährstoffzusammensetzung zu klassifizieren und den Verbrauchern die richtigen Informationen an die Hand zu geben, um gesundheitsbewusste Entscheidungen zu treffen,“ so der ISA Vorsitzende Robert Peterson. „In Anbetracht der Sicherheit kalorienarmer/-freier Süßstoffe und ihrer entscheidenden Rolle für die Umformulierung von Nahrungsmitteln und Getränken, um den Zuckerkonsum zu senken und die Ziele der öffentlichen Gesundheit zu erreichen, gibt es keine wissenschaftlichen Evidenzen oder Gründe dafür, diese in die Nährwertprofilmodelle aufzunehmen.“

Diesbezüglich weichen die Empfehlungen in diesem Bericht aus den folgenden Gründen von den Leitlinien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der Europäischen Kommission ab:

  • Die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit 2022 herausgegebene „Wissenschaftliche Beratung zu Nährwertprofilen für die Entwicklung einer harmonisierten obligatorischen Nährwertkennzeichnung auf der Packungsvorderseite und die Festlegung von Nährwertprofilen zur Einschränkung von nährwert- und gesundheitsbezogenen Aussagen auf Lebensmitteln“ erstreckt sich nicht auf kalorienarme/-freie Süßstoffe. Das Fehlen kalorienarmer/-freier Süßstoffe in der hier zum Ausdruck gebrachten Auffassung zeigt deutlich, dass es keine wissenschaftlichen Hinweise gibt, die ihre Aufnahme in Nährwertprofilmodelle zur Kennzeichnung oder zu anderen Zwecken nahelegen.
  • Die EU-Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene Aussagen ahndet ebenso wenig die Verwendung kalorienarmer/-freier Süßstoffe. Tatsächlich wird die Verwendung bei den Herstellern angeregt, um Produktinnovationen durch das Erarbeiten einer breiten Palette gesundheitsbezogener Aussagen für Getränke und Nahrungsmittel mit kalorienarmen/-freien Süßstoffen zu unterstützen.

Die ISA befürwortet eine Ernährungspolitik, die auf fachrezensierten wissenschaftlichen Beweisen beruht und keine Verwirrung unter den Verbrauchern stiftet, insbesondere in einer Zeit, in der Fettleibigkeit und nicht übertragbare Krankheiten, darunter Diabetes und Zahnerkrankungen, weiterhin zu den großen globalen Gesundheitsproblemen gehören.

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Pressekontakt: media@sweeteners.org