Britische Diabetesgesellschaft bestätigt Empfehlung fr die Verwendung von kalorienarmen Sástoffen

Neue Ernährungsrichtlinien der britischen Diabetesgesellschaft untersttzen die Verwendung kalorienarmer Sástoffe bei Diabetes

Höhepunkte:

  • Die neuen Richtlinien in Groábritannien fr Prävention von Diabetes und den Umgang damit bestätigen die Verwendung kalorienarmer Sástoffe
  • Zahlreiche Organisationen aus Wissenschaft, Medizin und Ernährung berall auf der Welt untersttzen die Verwendung kalorienarmer Sástoffe bei Diabetes
  • Kalorienarme Sástoffe können ein ntzliches Werkzeug fr Diabetiker sein, um bei der Reduzierung der Kohlenhydrataufnahme ohne Auswirkungen auf den Blutzucker zu helfen

In den letzten Jahren haben verschiedene Wissenschaftler und Žrzteorganisationen weltweit Richtlinien fr den Umgang mit der Ernährung bei Diabetes aufgestellt, die in erster Linie als Wegweiser fr Gesundheitsfachleute bei der Orientierung ihrer Patienten dienen und letztlich helfen sollen, die Menschen hin zu einer ausgeglichenen und gesunden Auswahl zur Verbesserung ihrer Blutzuckerkontrolle zu fhren. Was im Rahmen dieser Empfehlungen sicherlich nicht erreicht werden soll, ist den Menschen den Genuss am Essen zu nehmen.

Allerdings bedeutet es oft fr viele Menschen, die mit Diabetes leben mssen, immer wieder besorgt darber zu sein, wie viel sie essen und ob sie berhaupt ihre geliebten Sáigkeiten weiterhin verzehren drfen. Aber auch Diabetes sollte die daran Erkrankten nicht davon abhalten, eine Vielzahl von Speisen, auch ihrer Lieblingsspeisen, in moderaten Mengen zu verzehren; allerdings ist die Reduzierung bermäáigen Zuckerkonsums eine der wesentlichen Empfehlungen beim Umgang mit Diabetes und dabei können kalorienarme Sástoffe ein ntzliches Werkzeug sein, den Patienten dabei zu helfen, ihre Kalorien- und Kohlehydratzufuhr als Teil einer wohlschmeckenden Ernährung zu verringern und trotzdem weiterhin ihre Vorliebe fr sáen Geschmack auszuleben, ohne den Blutzuckerspiegel zu belasten.

Was hat nun die Empfehlung der Verwendung kalorienarmer Sástoffe bei Diabetes nach Ansicht der verschiedenen Ernährungsrichtlinien berall auf der Welt sich? Anlässlich der neuesten in Groábritannien veröffentlichten Ernährungsrichtlinien fr Diabetes im Februar 2018 präsentiert der vorliegende Artikel eine Zusammenfassung der Ernährungsrichtlinien aus verschiedenen europäischen Ländern, den USA und Kanada zu den Empfehlungen der Verwendung kalorienarmer Sástoffe bei der Ernährung von Diabetikern.

Neue britische Ernährungsrichtlinien fr Diabetes: Kalorienarme Sástoffe können empfohlen werden

Die auf Beweisen beruhenden Ernährungsrichtlinien 2018 fr die Prävention von Diabetes und den Umgang damit,1, veröffentlicht im März diesen Jahres, bestätigen erneut frhere Empfehlungen hinsichtlich des Konsums kalorienarm gesáter Speisen und Getränke und weisen darauf hin, dass ?kalorienarme Sástoffe sicher sind und [fr Diabetiker] empfohlen werden können?. Diese Stellungnahme steht in Einklang mit der frheren britischen Empfehlung fr Diabetes in 20112, in der anerkannt wird, dass: ?Nicht-nutritive Sástoffe sicher sind, wenn bei ihrem Konsum die täglichen Einnahmegrenzen eingehalten werden, sie sind in der Lage, als Teil der kalorienarmen Ernährung HbA1c [Langzeitzuckerwert] zu reduzieren?.

Im vollständigen Bericht zur Richtlinie beschreiben die Sachverständigen des Gremiums der Ernährungsberater kalorienarme Sástoffe als ?Sáungsmittel, die wenig oder keine Kalorien (Energie) zufhren und keine Auswirkungen auf den Blutzucker haben?. Weiterhin wird festgestellt, dass kalorienarme Sástoffe fr Menschen, die an mit Zucker gesáte Produkte gewöhnt sind, das Potential haben, die Gesamtzufuhr von Energie und Kohlenhydraten zu reduzieren und sogar dem Zucker vorgezogen werden können, wenn sie in moderaten Mengen konsumiert werden, und eine ntzliche Strategie fr alldiejenigen darstellen können, die ihre Kalorienaufnahme und ihr Körpergewicht kontrollieren möchten. Das vollständige Richtliniendokument kann hier heruntergeladen werden.

Diese neuesten Ernährungsrichtlinien wurden von einem auf Ernährung spezialisierten Gutachterteam erarbeitet, das auch frhere Empfehlungen aus 2011 durch šberprfung der aktuellen Literaturveröffentlichungen und Anpassung der verfgbaren Nachweise berarbeitet hat. Die in die Richtlinien von 2018 neu hinzugefgten Elemente beinhalten, dass der Fokus mehr auf Essen als auf Nahrung gerichtet, wo dies möglich ist, und dass eine individualisierte und flexible Annäherung an Diabetes und Gewichtsreduzierungsmanagement empfohlen wird.

Britische Richtlinien stimmen in šbereinstimmung mit den Empfehlungen anderer Diabetes-Organisationen

Weiterhin werden die gerade in Groábritannien veröffentlichten Ernährungsrichtlinien fr Diabetes von der Amerikanischen Diabetes-Gesellschaft (ADA) in ihren jährlich berprften Standards der Medizinischen Diabetesversorgung (letzte Aktualisierung in 2018) untersttzt,3die das Potential kalorienarmer Sástoffe bei der Gesamtreduzierung der Kalorien- und Kohlehydratzufuhr ohne nennenswerte Auswirkungen auf die Blutzuckerkontrolle sehen und bei den meisten systematisch durchgefhrten šberprfungen und Metaanalysen die Vorteile der Verwendung kalorienarmer Sástoffe beim Abnehmen zeigen. In ähnlicher Weise haben in 2017 verschiedene wissenschaftliche, mit Diabetes bzw. Ernährung in Verbindung stehende Organisationen in den USA4, Polen5 und Griechenland6, 7 den Austausch (eines Teils) des Zuckers durch kalorienarme Sástoffe empfohlen und rufen die Fachleute im Gesundheitswesen auf, erwachsenen Diabetikern klarzumachen, dass die Einnahme zugelassener kalorienarmer Sástoffe keinen nennenswerten Einfluss auf die Blutzuckerkontrolle hat. Dies ist auch in šbereinstimmung mit frheren Empfehlungen in Ungarn8 und Kanada9, die zu dem Ergebnis kommen, dass kalorienarme Sástoffe nicht den Blutzuckerspiegel erhöhen und Teil einer gesunden Ernährung bei Diabetes sein kann.

Alles in allem wird im Zusammenhang mit der medizinischen Ernährungstherapie (MNT) die Empfehlungen fr die Verwendung kalorienarmer Sástoffe bei Typ-1- und Typ-2-Diabetes weithin anerkannt, da kalorienarme Sástoffe auf der Basis einer groáen Anzahl wissenschaftlicher Nachweise sicher sind und weder den Blutzucker- noch den Insulinspiegel beeinträchtigen; somit kann gesagt werden, dass sie insgesamt die Reduzierung von Kalorien- und Kohlenhydratzufhrung bei Verwendung anstelle von Zucker untersttzen können.

Erhalten Sie weitere Informationen ber die Empfehlungen der verschiedenen mit Diabetes/Ernährung in Verbindung stehenden Organisationen in Europa (Groábritannien, Polen, Griechenland, Ungarn), den USA und Kanada hinsichtlich der Verwendung kalorienarmer Sástoffe im Umgang mit Diabetes in der nachfolgenden Tabelle.

Table: Ernährungsrichtlinien fr den Umgang mit Diabetes der mit Diabetes und Ernährung in Verbindung stehenden Organisationen verschiedener europäischer Länder (Groábritannien, Polen, Griechenland, Ungarn), USA und Kanada: Empfehlungen hinsichtlich der Verwendung kalorienarmer Sástoffe bei der Ernährung von Diabetikern

Wichtige Mitteilungen

Ausgangspunkt ist, dass kalorienarme Sástoffe sowie Speisen und Getränke, in denen sie enthalten sind, von Diabetikern sicher verwendet werden können, um weiterhin ihre sáen Lieblingsspeisen und -getränke ohne das Risiko einer Blutzuckerspiegelerhöhung zu genieáen, vorausgesetzt, andere Bestandteile haben ebenfalls keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel. Die Verwendung kalorienarmer Sástoffe anstelle von Zucker kann ebenfalls die Reduzierung der Gesamtaufnahme von Kalorien untersttzen und somit ein hilfreiches Werkzeug fr Strategien beim Gewichtsmanagement sein 10, was besonders wichtig fr Typ-2-Diabetiker ist, die Gewicht verlieren mssen. Allerdings sollte nicht erwartet werden, dass kalorienarme Sástoffe von sich aus zu einer Gewichtsabnahme oder Senkung des Blutzuckerspiegels fhren, aber sie können sehr wohl ein Teil einer gesunden Gesamtdiät mit dem Ziel sein, die Blutzuckerkontrolle bei Diabetes zu verbessern.

  1. Auf Beweise gesttzte britische Diabetes-Ernährungsrichtlinien zur Diabetesvorbeugung und -kontrolle (2018). Dyson PA., et al. Diabetesmedizin 2018, Feb 14; Eingereichtes Autorenmanuskript. doi:10.1111/dme.13603. Die vollständige Richtlinie ist verfgbar unter: https://www.diabetes.org.uk/professionals/position-statements-reports/food-nutrition-lifestyle/evide…
  2. Dyson PA, Kelly T, Deakin T, Duncan A, Frost G, Harrison Z et al.; im Auftrag der britischen Diabetes-Arbeitsgruppe. Auf Beweise gesttzte britische Diabetes-Ernährungsrichtlinien zur Diabetesvorbeugung und -kontrolle. Diabetesmedizin 2011; 28:1282-1288.
  3. Standards medizinischer Versorgung bei Diabetes der Amerikanischen Diabetes-Gesellschaft 2018. Diabetesvorsorge 2018;41(Suppl. 1):S38-S50
  4. Richtlinie der Ernährungspraxis der Akademie fr Ernährung und Diätetik fr Typ-1- und Typ-2-Diabetes bei Erwachsenen: Systematische Sichtung der Beweise fr die Effizienz der medizinischen Ernährungstherapie und Empfehlungen fr die Integrierung in den Ernährungsvorsorgeprozess. Franz MJ., et al. Fachzeitschrift der Akademie fr Ernährung und Diätetik 2017;117(10):1659 – 1679
  5. 2017 Richtlinien fr den Umgang mit Diabetespatienten. Ein Standpunkt der Diabetes-Gesellschaft Polens. Klin. Diabetes 2017; 6, Anh. A: A1-A80. DOI: 10.5603/DK.2017.0001. [auf Polnisch]
  6. Richtlinien fr den Umgang mit Diabetes. Hellenische Diabetes-Gesellschaft 2017. Online verfgbar: http://www.ede.gr/wp-content/uploads/2017/odigies.pdf [in Greek]
  7. Ernährungsfhrer fr Patienten unter Diabeteskontrolle. Hellenische Diabetes-Gesellschaft 2013. Online verfgbar: http://ede.gr/wp-content/uploads/2013/diatrofi.pdf [auf Neugriechisch]
  8. Diagnose des Diabetes-Mellitus, Behandlung und Versorgung der Diabetes im Erwachsenenalter. Die professionellen Richtlinien der ungarischen Diabetes-Gesellschaft, 2014. Zsolt G. et al (herausgegeben von Dr. Jermendy Gy”rgy). Diabetologia Hungarica 2014; XXII. ?vfolyam 1. Anhang [auf Ungarisch]
  9. 2013 Klinische Praxisrichtlinien der kanadischen Diabetes-Gesellschaft. Zucker und Sástoffe. Online verfgbar: http://guidelines.diabetes.ca/cdacpg/media/documents/patient-resources/111020_Sugars_and_Sweeteners_…
  10. Rogers, P J, et al. „ Beeinflusst der Konsum kalorienarmer Sástoffe Energieaufnahme und K”rpergewicht? Eine systematische šberprfung einschlieálich Metaanalysen anhand von Studien an Mensch und Tier.“ Int J Obes 40, no. 3 (2016): 381-94