Neotam und Darmmikrobiota: In-vitro-Experiment kann keine endgültigen Rückschlüsse zu den Auswirkungen im echten Leben ziehen

ISA-Stellungnahme zur neuen in-vitro-Studie von Shil et al.

Brüssel, den 25. April 2024: Die International Sweeteners Associations (ISA) unterstreicht die Grenzen der neuen in-vitro-Studie von Shil et al. Die Studie untersuchte die Auswirkungen von Neotam auf isolierte Zellen und Bakterien außerhalb des menschlichen Körpers und kam zu dem Schluss, dass Neotam zu Stoffwechsel- und Entzündungserkrankungen wie Reizdarmsyndrom, Sepsis oder Insulinresistenz führen kann.[1] Solche Zellexperimente können das gesamte komplexe und interaktive System des menschlichen Körpers nicht reproduzieren.

In-vitro-Testbedingungen können Reaktionen verursachen, die unter den Bedingungen einer realen Exposition beim Menschen nicht auftreten würden. So wurden in diesen Experimenten beispielsweise einzelne Zellen 24 Stunden lang Neotam ausgesetzt, wogegen die Transitzeit im menschlichen Darm etwa 5 Stunden beträgt. Das bedeutet, das Epithelium und die Darmmikrobiota wären dem Süßstoff im menschlichen Körper niemals dauerhaft so lange ausgesetzt wie in der Studie von Shil et al. Das deutet darauf hin, dass dieses Studiendesign keine Vorhersage dazu treffen kann, was bei der tatsächlichen Verwendung eines Süßstoffes geschehen würde.

Es ist allgemein bekannt, dass Neotam schnell verstoffwechselt und vollständig ausgeschieden wird und sich nicht im Körper anzusammeln scheint. Dieser kalorienarme/kalorienfreie Süßstoff ist ungefähr 7.000 bis 13.000-mal süßer als Saccharose. Aus diesem Grund genügt bereits eine geringe Menge des Süßstoffs zum Süßen von Nahrungsmitteln und es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Mengen an Neotam, die in Nahrungsmitteln und Getränken eingesetzt und in für Menschen relevanten Mengen verzehrt werden, irgendeine negative Auswirkung auf die menschliche Darmmikrobiota haben könnten.[2]

Alle zugelassenen kalorienarmen/kalorienfreien Süßstoffe, darunter auch Neotam, sind beim gegenwärtigen Expositionsniveau sicher und spielen eine wichtige Rolle, um Verbrauchern eine Auswahl süß schmeckender kalorienarmer oder kalorienfreier Optionen anbieten zu können.

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Für Medienanfragen wenden Sie sich bitte an media@sweeteners.org

  1. Shil A, Ladeira Faria LM, Walker CA, Chichger H. The artificial sweetener neotame negatively regulates the intestinal epithelium directly through T1R3-signaling and indirectly through pathogenic changes to model gut bacteria, Front. Nutr., 2024 Apr 24;11. https://doi.org/10.3389/fnut.2024.1366409
  2. Ruiz-Ojeda FJ, Plaza-Díaz J, Sáez-Lara MJ, Gil A. Effects of Sweeteners on the Gut Microbiota: A Review of Experimental Studies and Clinical Trials. Adv Nutr. 2019 Jan 1;10(suppl_1):S31-S48. doi: 10.1093/advances/nmy037
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