Experten legen neue Beweise fr die Wirkung kalorienarmer Sástoffe bei Insulinsensitivität und Diabetes vor

Neuigkeiten aus der Wissenschaft vorgestellt von Experten fr Diätetik und Diabetes auf der 10. EFAD-Konferenz

Rotterdam, 30. September 2017 – Aufgrund einer weltweit steigenden Diabetesrate während der letzten Jahrzehnte sind auf Beweisen basierende Informationen ber die Verwendung kalorienarmer Sástoffe zur Untersttzung der Verringerung einer exzessiven Zuckeraufnahme noch wichtiger denn je. So waren die Diskussionen ber die neuesten Ergebnisse hinsichtlich der Wirkung kalorienarmer Sástoffe auf Insulinresistenz und Blutzuckerkontrolle auf der 10. Konferenz des Europäischen Dachverbands der Ernährungsberater (EFAD) ein hoch interessantes Thema fr Hunderte Diät- und Ernährungsberater und Studenten der Ernährungswissenschaften, die in dieser Woche an der EFAD-Konferenz teilnahmen.

In einer Sitzung mit dem Titel „Diabetes – der Umgang mit einer Pandemie„, geleitet vom Europäischen Netzwerk der Diätetikspezialisten (ESDN) fr Diabetes und untersttzt durch den Internationalen Sástoff-Verband (ISA), präsentierte Prof. Fabrice Bonnet, Universität Rennes 1, Frankreich, neue Ergebnisse einer Vorveröffentlichung stichprobenartig kontrollierter Versuche (RCT) einer fachbergreifenden Untersuchung zu den Auswirkungen kalorienarmer Sástoffe auf die Insulinempfindlichkeit. In verschiedenen Studien konnte insgesamt bestätigt werden, dass bestimmte Ernährungsfaktoren wie erhöhte Kalorien-, Fett- und Zuckeraufnahme in Verbindung mit einer steigenden Insulinresistenz stehen 1 . Hinsichtlich kalorienarmer Sástoffe resmierte Prof. Bonnet: „Kalorienarme Sástoffe scheinen eine neutrale Wirkung auf die Insulinempfindlichkeit von erwachsenen Nichtdiabetikern zu haben, das bedeutet, dass kalorienarme Sástoffe weder die Insulinresistenz noch die Insulinabsonderung beeinträchtigen„.

Bei einem šberblick ber die neuesten Ernährungsrichtlinien fr die Diabetesvorsorge und -umgang hob Dr. Aimilia Papakonstantinou, Landwirtschaftliche Universität Athen, Griechenland, und ESDN-Leiterin des EFAD fr Diabetes, die Neuorientierung der krzlich gegebenen Empfehlungen hin zu mehr Patientennähe hervor, bei der die Präferenzen und Stoffwechselziele der Patienten stärker im Mittelpunkt stehen. Da die Freude am Essen fr alle Menschen von Bedeutung ist, mssen auch Diabetiker die Möglichkeit haben, ihre Gesamtzufuhr an Kohlenhydraten und Zucker zu handhaben. In diesem Zusammenhang hat die Nutzung kalorienarmer Sástoffe das Potential, Potential hat, die Gesamtzufuhr an Kalorien und Kohlenhydrate zu reduzieren, wenn sie durch kalorienreiche Sástoffe ersetzt und nicht durch die Einnahme zusätzlicher Kalorien aus anderen Quellen ausgeglichen werden2. Bei der Präsentation krzlich veröffentlichter Ergebnisse aus systematischen Untersuchungen sagte Dr. Papakonstantinou: „Nach Abwägung der insgesamt vorliegenden Nachweise erscheint es unwahrscheinlich, dass kalorienarme Sástoffe die Glukosehomöostase nach den Mahlzeiten akut beeinträchtigt3.“

Da kalorienarme Sástoffe eine groáe Bedeutung fr Diabetiker haben, muss zweifelsfrei sichergestellt werden, dass ihre Verwendung nicht zu einer šberschreitung der akzeptablen Tageseinnahme (ADI) fhrt. In Hinblick auf das Thema der Beratung ber die Verwendung kalorienarmer Sástoffe durch die europäische Bevölkerung legte Dr. S‚verine Goscinny, Wissenschaftsinstitut fr Gesundheitswesen, Belgien, Daten aus krzlich durchgefhrten Studien in Italien und Irland vor, die bestätigen, dass der ADI der Konsumenten bei der Verwendung kalorienarmer Sástoffe stark unterschritten wurde, was bereits auch durch frhere Forschungsergebnisse belegt wurde4.

Insgesamt erkennen medizinische und wissenschaftliche Verbände berall auf der Welt an, dass kalorienarme Sástoffe auch weiterhin die Option zur Untersttzung der Blutzuckerkontrolle fr Diabetiker ist5, 6. Aus Sicht der an Diabetes erkrankten Patienten werden kalorienarme Sástoffe als hilfreiches Mittel angesehen, da kalorienarm gesáte Speisen und Getränke eine groáe Auswahl an Lebensmitteln ohne Verzicht auf sáen Geschmack bieten.

Fr weitere Informationen ber den Umgang mit Diabetes und die Rolle gesunder Ernährung und Lebensweise einschlieálich der Verwendung kalorienarmer Sástoffe empfehlen wir das Animationsvideo des ISA zum Weltdiabetestag 2016 mit wissenschaftlicher Untersttzung durch den ESDN des EFAD fr Diabetes hier klicken.

Fr weitere Information ber die Teilnahme des ISA an der 10. EFAD-Konferenz in dieser Woche in Rotterdam, bitte hier klicken.

  1. Sugar-Sweetened Beverage but Not Diet Soda Consumption Is Positively Associated with Progression of Insulin Resistance and Prediabetes. Ma J, Jacques PF, Meigs JB, Fox CS, Rogers GT, Smith CE, Hruby A, Saltzman E, McKeown NM. J Nutr. 2016 Dec;146(12):2544-2550
  2. American Diabetes Association. Standards of medical care in diabetes 2017. Diabetes Care. 2017;40(1):S1-S132
  3. Tucker RM., Tan S-Y. Do non-nutritive sweeteners influence acute glucose homeostasis in humans? A systematic review. Physiology and Behaviour 2017; 182: 17-26
  4. Le Donne et al. Assessment of dietary intake of 10 intense sweeteners by the Italian population. Food and Chemical Toxicology, 102 (2017) 186-197
  5. MaCleod J et al. Academy of Nutrition and Dietetics Nutrition Practice Guideline for Type 1 and Type 2 Diabetes in Adults: Nutrition Intervention Evidence Reviews and Recommendations. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics 2017
  6. Gardner C, et al. Nonnutritive sweeteners: current use and health perspectives: a scientific statement from the American Heart Association and the American Diabetes Association. Diabetes Care. (2012) Aug;35(8):1798-808